
HOMO HUMUS-
Kuhfladenphilosophische
Hoffnungsfunken
HOMO HUMUS-
Kuhfladenphilosophische
Hoffnungsfunken
«Bedenke Mensch, dass du aus Humus bist und zu Humus zurückkehren wirst!»,
flüstern Millionen von Mikroorganismen, Pilzgeflechten und Regenwürmern, welche in einem Kuhfladen eine lebensbejahende Symbiose bilden.
In einer Ära des vermeintlich über Allem erhabene Homo Sapiens steigt als neue planetare Hoffnung der «Homo Humus» empor: Eine hybride Spezies, mit androiden Fähigkeiten gerüstet und Heidi’s Bescheidenheit gepaart.
Wird es ihm mit seinem Motto «Vom Humanismus zum Humusismus» gelingen, das fragile Gleichgewicht zwischen Macht und Freiheit, Naturverbundenheit und KI-Verliebtheit, Diversität und Gleichheit in ruhigere Gewässer zu steuern und das dringend notwendige Update der französischen Revolution aufzugleisen?
Wird der Homo Humus echte Gemeinschaften gedeihen lassen, sich von der Verführung des Kapitals emanzipieren und den Unterschied zwischen Freiheit und Freizeit erkennen, anstatt bloss vom Jetten rund um die Welt zu träumen?
Das satirische Kabarett «Homo Humus» ist einerseits von heutigen Denkern wie Yuval Harari oder Thomas Piketty, andererseits vom Lebensschicksal der Unterschicht im Bergell im letzten Jahrhundert inspiriert worden. Diese bestand aus mehrheitlich italienischen katholischen Kleinbauern, welche zwar die Kreislaufwirtschaft als Begriff nicht kannten, sie aber tagtäglich anhand rostiger, wieder zurechtgebogenen Nägeln vorlebten. Oder anhand der Schafwolle, die Schritt für Schritt zu Pullovern wurde. Oder anhand der alten Kuh, die am Heuwagen den Motor ersetzte und nach ihrem letzten Atemzug respektvoll von der ganzen Familie verabschiedet wurde, dankbar zu Tisch an ihrer Zunge, Rippe oder an einem letzten Schwanzwirbel kauend.
Das Stück ist ein humorvolles und liebevolles Plädoyer für eine zuversichtliche und mutige Zukunftsvision. Von unseren Vorfahren ausgehend, greift es die heutigen KI-beeinflussten weltpolitischen Gegebenheiten auf und findet überraschend spontane und herrlich unkonventionelle Denkanstösse.
Zwischen kulturhistorischen, gartenphilosophischen und urbanökonomischen Alltagsbeobachtungen werden Hoffnungsfunken für eine neue politische, religiöse und finanzielle Machtaufteilung gestreut.
Feinfühlige Retrospektiven wechseln sich in hohem Tempo mit kreativen Einfällen ab, was die Denk- genauso wie die Lachmuskeln aufs Äusserste beansprucht.
Wird sich der Homo Humus in virtuellen Realitäten heiter verlieren und zugleich die Naturverbundenheit mit esoterischen Kuhfladenritualen zelebrieren?
Ist die Kolonialisierung des Mars in einer luftleeren, minus 30° kalten, von Sonnenstürmen gepeitschten Atmosphäre doch das angenehmere Zukunftsszenario als ein Verbleib auf der Erde mit veganen Bergschuhen und bewusstseinserweiternder Humustherapie?
Erdnah denken. Herzlich lachen. Mutig hoffen.
Zwischen Mist, Mikroben und Machtfragen.